Antier noche, was wörtlich übersetzt «vorletzte Nacht» bedeutet, ist ein heute selten gebrauchter Ausdruck, den der Filmemacher von seiner Großmutter übernommen hat. In Anlehnung an diesen Titel ist der Film in einer schwebenden Zeit und einem schwebenden Raum angesiedelt, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Mensch und Tier, zwischen einer tausendjährigen Eiche und Tinder. Entstanden ist so ein Porträt über vier junge Leben in einem verlassenen Landstrich Spaniens, das die Grenze zur Fiktion immer wieder überschreitet.
Die Sommerhitze liegt schwer über der Extremadura im Südwesten von Spanien. Es ist für vier Jugendliche ein Land von Hasen und Eseln, Liebesgeschichten, Bränden und Rave-Partys. Umgeben von uralten Eichen und zahllosen Sonnenkollektoren streunt Juan durch leere Wirtschaftsgebäude und schießt auf Büchsen. Santi träumt von einer Karriere als Musikerin und nimmt ihren ersten Track auf. Antonio kümmert sich um seine Tiere. Und Pepa arbeitet als Saisonarbeiterin in einem Schlachthof. Bei der Jagd mit den Windhunden lernt der Junge die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier kennen. Santi und Antonio sind Teil einer jugendlichen Modernität, die mit den ältesten Traditionen koexistiert.
"Ein blendend anmutiger Debütfilm." (Emilie Bujès, Visions du réel Nyon)