Die Tuareg sind seit dem Einmarsch der Franzosen vor rund hundert Jahren einen weiten Weg gegangen, ein Weg gezeichnet von Unterdrückung, Dürrezeiten und Rebellionen. Trotzdem gelten sie heute weltweit als eines der besten Beispiele dafür, wie sich ein Nomadenstamm durch Kultur, Ausbildung und Musik in der Moderne seinen Platz schaffen will. Und dies als islamisches Volk in einer der unwirtlichsten Landschaften der Welt: der Sahara. TOUMAST zeigt an Hand von zwei Protagonisten, dass nach Jahrzehnten von Unterdrückung und bewaffnetem Kampf die Tuareg ihre Waffen niederlegen und sich heute mit politischen und kulturellen Mitteln für ihre Rechte einsetzen. Moussa Ag Keyna wurde im Niemandsland zwischen Mali und dem Niger geboren. In den 1990ern kämpfte er mit der Waffe für die Unabhängigkeit, wurde selbst schwer verletzt, verlor seine Freunde. Nach Jahren des Blutvergießens beschloss er, sein Volk mit seiner Musik unsterblich zu machen. Heute spielt er zusammen mit Aminatou Goumar auf den Bühnen Europas. Kamil Khamed dagegen ist ein neuer Rebell. Er hat studiert, er ist belesen, er zitiert oft und gerne Jean Ziegler. Anders als zu Zeiten Moussas geht es heute um Erdöl, Gas und Uran, Bodenschätze, um die ausländische Firmen rivalisieren und den Kampf gegen Menschenschmuggler, Drogen- und Waffenhändler.
