Die ersten Gewinner stehen fest
Auf der Dampfer-Filmparty wurden die Gewinner der beiden Kurzfilmwettbewerbe des 9. Fünf Seen Filmfestivals gekürt: “AlieNation” gewinnt den das “Goldene Glühwürmchen”, “Feuerkind” überzeugt beim Short Plus Award
Schöner hätte es nicht sein können: Der Dampfer gleitete über den stillen See, keine Wolke am tiefblauen Himmel, die Sonne glitzerte im Wasser, am Horizont die mächtige Alpenkette mit der Zugspitze. Die inzwischen schon legendäre Filmparty des Fünf Seen Filmfestivals auf dem Dampfer machte in diesem Jahr ihrem Namen alle Ehre. Die Gäste, Jurymitglieder, Filmschaffenden und Besucher genossen am Mittwoch, 5.8.2015 sichtlich die einmalige Atmosphäre der abendlichen Umrundung des Starnberger Sees.
Nach der Präsentation der besten Kurzfilme, die die Festival-Besucher auf den vergangenen drei „langen Nächten der kurzen Filme“ ausgewählt hatten, bestimmte das Publikum auf der Dampferfahrt den Sieger des Kurzfilmwettbewerbs Goldenes Glühwürmchen: „AlieNation“ von Laura Lehmus. Außerdem wurde der Gewinner des Short Plus Awards gekürt: „Feuerkind“ von Julia Neuhaus hatte ebenfalls das Publikum des Festivals ausgewählt.
Aus Platzgründen war die Dampferfahrt in diesem Jahr auf 400 Plätze limitiert, die wegen des großen Ansturms bereits eine Woche vorher ausverkauft waren. Die hohen Erwartungen des Publikums wurden nicht enttäuscht, denn sowohl die Filme als auch die Stimmung auf der MS Starnberg bei herrlich sommerlichen Temperaturen auch zu den späten Abendstunden waren grandios.
„Atemberaubend“, „schöner als in Cannes“, „traumhaft“ war überall zu hören. Man spürte die Freude, bei einem einmaligen Ereignis mit dabei sein zu können. Vor der herrlichen Kulisse des Starnberger Sees im Sonnenuntergang wurden dem begeisterten Publikum die drei besten Kurzfilme des 9. Fünf Seen Filmfestivals präsentiert: „AlieNation“, „Schwarze Schafe“ und „Krippenwahn“.
„AlieNation“ hatte die Lacher auf seiner Seite und ging klar als Sieger des Kurzfilmwettbewerbs Goldenes Glühwürmchen für Filme bis 20 Minuten hervor: Der Animations-Kurzfilm über die Pubertät basiert auf sehr persönlichen Interviews mit Teenagern, die zum Lachen bringen. Regisseurin Laura Lehmus konnte den Preis nicht persönlich entgegen nehmen, grüßte das Publikum aber mit einer Videobotschaft. Der Preis ist eine Statuette Goldenes Glühwürmchen, 500 Euro (gestiftet von „weitwinkel – Forum für Film und Kultur im Fünfseenland e.V.“ und Witha Veronelli), eine Ballonfahrt (gestiftet von der VR Bank) sowie ein Wochenende im Seehotel Leoni.
Neben dem besten Kurzfilm wurde auch der Short Plus Award für mittellange Filme zwischen 20 und 60 Minuten auf der Dampferfahrt vergeben. Den Gewinner „Feuerkind“ von Regisseurin Julia Neuhaus hatte das Festivalpublikum bereits im Vorhinein bestimmt. Und es bleibt seinem Filmgeschmack treu: Julia Neuhaus wurde als Drehbuchautorin im Vorjahr bereits mit dem Goldenen Glühwürmchen ausgezeichnet. Passend zum inhaltlichen Anliegen des diesjährigen Festivals zeigt sich auch die in „Feuerkind“ behandelte Flüchtlings-Thematik. Der Protagonist Sharif verliert als kleiner Junge seine Familie im ugandischen Bürgerkrieg. Jahre später trifft er in einem Asylbewerberheim in Deutschland auf Jacky und muss sich den Dämonen seiner Vergangenheit aufs Neue stellen. Julia Neuhaus nahm den Preis an Bord entgegen und dankte mit den Worten: „Die Atmosphäre hier auf dem Fünf Seen Filmfestival ist außergewöhnlich. Die Fragen aus dem Publikum nach dem Screening haben mich sehr berührt. Sie waren voller Menschlichkeit und Aufmerksamkeit. Das bedeutet mir als Filmemacherin sehr viel, danke für eure magische Kraft des Zuhörens.“
Der Preis des Short Plus Awards ist 500 Euro, gestiftet von der Gemeinde Weßling sowie ein Wochenende im Bio-Hotel Schlossgut Oberambach. Der 26-minütige Film ist nochmals am 9.8. um 20.00 Uhr im Kino Starnberg zu sehen.
Moderatorin Daniela Arnu (Bayern 2) führte wie auch im letzten Jahr durch den Abend und begrüßte gemeinsam mit Festivalleiter Matthias Helwig das Publikum, bevor sie mit Regisseur Florian Cossen und seiner Frau über das Filmemachen sprach. Cossens aktueller Film COCONUT HERO erzählt von dem, was das Leben ausmacht. Er ist auf dem 9. FSFF zu sehen und startet in Kürze in den deutschen Kinos.
Im Anschluss watschelte Charlie Chaplin über die Open-Air Leinwand. „The Tramp, die Ikone des Stummfilms, hatte 1915 seinen ersten Auftritt und ist auch 100 Jahre später faszinierend und komisch. Auf der Dampferfahrt wurde THE TRAMP live an Bord neu vertont.
Viel zu lachen hatten die Zuschauer auch beim Kurzfilm "Krippenwahn" von Satu Siegemund. Kaum hat Helena ihre Schwangerschaft bekannt gegeben, hat ihr Chef Kappel sie auch schon abgeschrieben. Doch Helena gibt alles, um ihren befristeten Job zu behalten. Und so beginnt die irrwitzige Jagd nach einem Krippenplatz.
„Schwarze Schafe“ von Magdalena Kugler dagegen ist ein ernster, beklemmender Kurzfilm über sexuellen Missbrauch. Eine junge Frau besucht eine Familienfeier. Hinter dem Idyll lauert etwas Unausgesprochenes, über das alle schweigen und doch jeder etwas zu wissen scheint.
Druckfähige Fotos von der Dampferfahrt im Festivaltagebuch:
http://fsff.de/home/cm/fff-2015-festivaltagebuch/index.html
Das Goldene Glühwürmchen wird seit 1999 für den besten Kurzfilm mit einer Länge unter 20 Minuten verliehen und ist ein Publikumspreis. Erster Preisträger war Marcus H. Rosenmüller mit „Kümmel und Korn“. Inzwischen werden Hunderte von Filmen eingereicht. In drei Vorrunden präsentierte Barbara Winkler und „weitwinkel – Forum für Film und Kultur im Fünfseenland e.V.“ die ausgewählten Kurzfilme.
DIE BISHERIGEN PREISTRÄGER
FINDEN SIE HIER:
http://www.fsff.de/home/cm/fff-2015-2/wettbewerb-preise/index.html
Wir danken „weitwinkel – Forum für Film und Kultur im Füür die großartige Zusammenarbeit und Organisation beim Kurzfilmwettbewerb und Short Plus Award.
Fünf Seen Filmfestival: Anziehungspunkt für Tausende und Markenzeichen weit über die Region hinaus. Seit neun Jahren findet Ende Juli / Anfang August das Fünf Seen Filmfestival in einer der schönsten Gegenden Deutschlands im Fünfseenland südlich von München statt. Schwerpunkt sind die Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus aller Welt, die Förderung des Filmnachwuchses und die Verankerung heutiger Filme in der Filmgeschichte (Retrospektive) und in der Gesellschaft (Horizonte). Innerhalb kürzester Zeit hat sich das FSFF zu einem der größten und renommiertesten Filmfestivals in Bayern entwickelt und findet auf zehn Leinwänden in den Spielstätten Starnberg, Herrsching, Schloss Seefeld, Weßling, Wörthsee, Dießen und Landsberg statt. Im Jahr 2014 kamen zu den über 330 Vorstellungen 17.000 Besucher (zum Vergleich: 14.000 Besucher (2013), 13.000 Besucher (2012), 12.000 Besucher (2011), 10.000 Besucher (2010), 8.000 Besucher (2009), 6.500 Besucher (2008)). Das FSFF verdankt seine große Beliebtheit der ausgezeichneten Filmauswahl, der persönlichen Atmosphäre, der traumhaften Landschaft und der großflächigen Medienberichterstattung. Medienpartner sind Bayern 2, Süddeutsche Zeitung, Münchner Feuilleton, Starnberger Anzeiger. Die Bayerische Staatsregierung, der Bezirk Oberbayern, der Kreis Starnberg, die Stadt Starnberg, die Kreissparkasse München Starnberg und United Domains zählen zu den hochkarätigen Partnern des FSFF. Information: www.fsff.de
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