Eine bewegende Reise von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland.
Nicht nach Profit, sondern nach dem Bedarf wirtschaften, gemeinschaftlich füreinander und nicht nach ökonomischen Tauschprinzipien, kurz: nicht weniger als die Überwindung des Kapitalismus ist das Ziel des Kartoffelkombinats. Das ist eine landwirtschaftliche Genossenschaft bei München, gegründet 2011: ein idealistisches Unternehmen, das sich in der realen Welt nicht nur behaupten, sondern diese Welt auch verändern will. Es geht um Wertschätzung für das Wachsen, um Fairness in der Bezahlung, um das große gemeinsame Ziel, etwas zu tun, um die Welt zum Besseren zu wenden. Zunächst ein paar Dutzend, dann ein paar Hundert Haushalte der Region werden Teil der Genossenschaft; kaufen Anteile am Projekt und erhalten dafür regelmäßig Gemüsekisten: das, was mit ihren Investitionen in ihrem Namen angebaut wurde, das für sie geerntet wurde. Der Konsument ist zugleich der Produzent: regional und Bio, erwirtschaftet ohne Profitinteressen. Der Markt als Mittelpunkt des kapitalistischen Systems soll ausgehebelt werden. Doch Simon Scholl und Daniel Überall, die Gründer des Kartoffelkombinats, denken weiter, denken größer, doch dadurch führt ihr Weg in die Krise.