Das Europäische Kino von 2000 bis heute: Der deutsche und österreichische Film
Vortrag von Matthias Helwig + Film "Das weiße Band"
In Kooperation mit der VHS Starnberg e.V.
Ein vielschichtiges und faszinierendes Psychogramm einer Dorfgesellschaft vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, in bestechendem Schwarz-Weiß:
Frühsommer 1913. Unerklärliche Zwischenfälle erschüttern das Idyll einer kleinen protestantischen Gemeinde im Norden Deutschlands. Zunächst fällt der Dorfarzt vom Pferd und bricht sich dabei fast den Hals. Es ist die Rede von einem über den Weg gespannten Stolperdraht, der jedoch nicht mehr auffindbar ist. Danach stirbt die Frau eines Kleinbauern bei einem vermeidbaren Arbeitsunfall im Sägewerk. Schuld am fahrlässigen Umgang mit Sicherheitsvorkehrungen ist offenbar der adlige Gutsherr. Kurz darauf wird dessen kleiner Sohn schwer misshandelt, und die Scheune seines Hofs geht in Flammen auf. Ein Racheakt? Nachdem auch der Säugling des Gutsverwalters nur knapp einem rätselhaften Tötungsversuch entgangen ist und der behinderte Sohn der Hebamme halb totgeschlagen wurde, zieht man die Polizei hinzu. Doch die Ermittler kehren unverrichteter Dinge wieder in die Stadt zurück. Das Böse ist unfassbar – und doch lebt es mitten unter den Menschen, ist Teil ihrer Gemeinschaft.