Süddeutsche Premiere
Ein Gläschen Slibowitz am Morgen und der Tag kann kommen. So hält man es in Tschechien. Die bissige Komödie startet aus dem Stand gut durch und das ist nicht nur dem Alkohol am Frühstückstisch zu verdanken. Vlasta eilt in Sachen häusliche Pflege von einem Pflegefall zum nächsten. Es sind eigenwillige, meist gutherzige Patienten, die sie zu betreuen hat. Dabei ist sie auf den Bus angewiesen, oder auf ihren Ehemann, der sie zumindest morgens und abends einmal hin- und herfahren kann. Zähneknirschend, denn es geht mehr Geld für die Fahrerei drauf, als Vlasta mit der selbstlosen Herumhetzerei verdient. Lange kann das so nicht gutgehen. Geht es auch nicht. Vlasta verunglückt. Sie kommt ins Krankenhaus und erfährt, dass sie Krebs hat. Dennoch gibt sie ihren anstrengenden Job nicht auf, besucht einen Tanzkurs in der Hoffnung auf mehr Selbstbewusstsein und versucht, das Leben weiterzuführen wie bisher, mit einer überraschenden Wendung nach der anderen.
So ist der Film das Portrait einer Frau, die trotz widriger Umstände offen bleibt für Neues und beharrlich den für sie richtigen Weg sucht - und am Ende gibt es als Höhepunkt auch eine ganz besondere Flasche Slibowitz.