Deutschlandpremiere
Manchmal gibt es Filme, die es schaffen, in einem einzigen Bild all das zu finden, was ihren Film ausmacht. Hier schaffen es die beiden Regisseure in einer kurzen Einstellung inmitten des Jahreszyklus, den sie in dem Grenzort zwischen Italien und Österreich verbringen. Es ist ein Ort der Freiheit, hieß es einstmals. Inzwischen wird darüber nachgedacht, Grenzen, die man endlich eingerissen hatte, wieder aufzubauen. Das Bild zeigt ein Fischerboot im Brennersee. Es könnte eine österreichische Idylle wiedergeben, einen Moment der Ruhe in den Bergen. Doch im Hintergrund fahren ohne Unterlass Züge von links nach rechts und von rechts nach links, rasen Autos parallel dazu in die eine und die andere Richtung. Immer wieder prallen lokale Routine, immerwährender Durchzugsverkehr und Menschen aufeinander, die von der Gewalt politischer Systeme in neue Biografien gezwungen werden. Während große Teile der Ursprungsbevölkerung längst weg sind, hausen Flüchlinge zeitweilig in den alten Baracken und leer stehenden Bahnhofsgebäuden, bevor sie wieder abgeschoben werden. Brennero/Brenner, ein Symbol.
Synopsis:
A film about the abandoned border town Brennero / Brenner, which has been seized by a new busyness due to current events. In the form of a cycle of a year Julia Gutweniger and Florian Kofler follow how local routines, perpetual transit traffic and people come together, who are forced by the violence of political systems into new biographies. Whereas large portions of the original population have long since left, refugees find temporary shelter in the old barracks and abandoned train station buildings, before they are deported again. As quickly as the village once emerged on the demarcation line, it seems it will disappear again now just as quickly…