Ohne dramatische Effekte, ruhig und getragen, ein karges Kammerspiel, ein filigranes Pas de deux, eine äußerst subtile Choreographie der Gefühle von zwei einsamen Menschen, die vom Schicksal zusammengewürfelt wurden.
Herbst 1944 in Budapest: Ein Mann und eine Frau, die sich bisher nicht kannten, beide verheiratet, müssen untertauchen. Beherrscht von Furcht und Misstrauen gegen die Außenwelt und andere Menschen, finden sie allmählich doch den Weg zu einem nicht ungefährdeten Miteinander. Kata hat ihre Seele im Gesicht und das Herz auf der Zunge. Janos, mit dem sie gezwungen ist, als vermeintliches Ehepaar zusammen zu leben, ist misstrauisch, mimt den harten Kerl, er demütigt sie, zwingt sie, jede Regung, jedes Wort, jede Geste so zu entstellen, dass sie für die Außenwelt nicht mehr deutbar sind, nichts mehr bedeuten. Auch nicht für einander.
Als Kata an Einsamkeit und Misstrauen zu zerbrechen droht, findet sie einen Zettel auf ihrem Kopfkissen. Ich bin auch allein. Janos. Dieses Eingeständnis ist der Wendepunkt, der den Damm der Gefühle sprengt. Sie fragt ihn, warum er sich nicht traut, sie zu lieben. Er wehrt die Frage ab. Sie insistiert, hält ihm eine Liebeserklärung. Er – Vertrauen gewonnen – beginnt sein Leben und seine Gefühle vor ihr auszubreiten.