Deutschlandpremiere
Brillant, allegorisch, komplex. Zürich. Alles läuft reibungslos in der Schweiz.
Schon in der ersten Einstellung wird ein Fluss gezeigt, der von links nach rechts strömt, aber durch einen Wirbel auch plötzlich von rechts nach links. Vor dem zugleich fliessenden und stehenden Gewässer erzählt eine Mitarbeiterin des Zürcher Strafgerichts die Filmhandlung: Eine Trickbetrügerin gibt sich aus Geldnot am Telefon bei alten Frauen als Enkelin aus und arrangiert dann Treffen, bei denen sie dann das Geld mit der Behauptung, eine gute Freundin der Enkelin zu sein, an sich bringt.
Der Diebstahl fügt sich nahtlos in eine Welt ein, die nur noch aus Transfer besteht und sich dabei doch nicht rührt. Wert scheint das Geld schon längst keinen mehr zu haben, es ist nur eine weitere Zahlenreihe, so wie all die Pin-Codes, Wifi-Passwörter, Versicherungsnummern und Medikamentenkürzel, die sich die Figuren in diesem Film zuraunen. Was bleibt, sind nur noch Koordinaten, denen die Referenz und damit jeder Sinn abhandengekommen ist: Ich sehe zwar, wo wir sind, aber irgendwie kann ich keine Route eingeben, sagt ein Polizist zum anderen bei Betrachtung von Google-Maps.