Sonntag, 1.3. + 8.3.: Türkischer Morgen
Zwei Matineen mit Filmen von Kaplanoglu in Herrsching
Serviert mit türkischen Delikatessen
Yumurta - Egg
Türkei 2007, 97 Min., FSK ab 12 Jahren, Regie: Semih Kaplanoglu
Mit 13 Preisen ausgezeichnet.
Sehr poetischer Film mit kraftvollen Bildern: Yusuf, ein Dichter, kehrt nach vielen Jahren Abwesenheit zurück in seinen Heimatort. Seine Mutter ist gestorben. Dort trifft er auf Ayla, die viele Jahre mit seiner Mutter zusammengelebt hat, ohne dass er davon wusste. Sie verlangt von ihm die Ausführung einer Opferzeremonie. Yusuf, von Schuldgefühlen geplagt und auch angezogen von der ländlichen Atmosphäre mit ihrem ganz anderen Lebensrhythmus, willigt ein. Zusammen mit Ayla macht er sich auf zu der Grabesstätte eines heiligen Mannes, wo die Zeremonie stattfinden soll. »Yumurta« (»Ei«) ist der erste Teil einer geplanten filmischen Trilogie von Semih Kaplanoglu. Zentrales Thema ist ein subjektiver, poetischer Begriff von Zeit und Raum, Wahrnehmung und Erinnerung, orientiert an Filmemachern wie Bresson und Tarkowski.
"Herausragendes, lang nachwirkendes Meisterwerk" (Matthias Helwig)
Bal
De/Tr 2009, 108 Min., FSK ab 6 Jahren, Regie: Semih Kaplanoglu, Darsteller: Alev Uçarer, Özkan Akçay, Ayþe Altay, Tülin Özen, Erdal Beþikçioðlu, Bora Altaþ
Die Schule ist für den 6-jährigen Yusuf, der mit seinen Eltern fast isoliert in den Wäldern Anatoliens lebt, eine Qual. Geborgenheit findet er nur bei seiner Familie und durch sein inniges Verhältnis zur Natur. Doch als ein geheimnisvolles Bienensterben die Existenz der Imker bedroht, beschließt sein Vater, seine Bienenkörbe in einem schwer zugänglichen, gefährlichen Teil des Gebirges aufzustellen. Als er nicht zurückkehrt, macht sich Yusuf auf, den Vater zu suchen...
Semih Kaplanoglu ist in der Kindheit angekommen, mit seiner rückwärts erzählten Trilogie. Mit Bal (Honig) endet die Geschichte des Protagonisten Yusuf, die der türkische Regisseur mit Yumurta (Ei) 2007 und Süt (Milch) 2009 zu erzählen begann. An der Schwarzmeerküste, im äußersten Nordwesten der Türkei, fand Kaplanoglu in den majestätischen Wäldern dieser unzugänglichen Region eine Naturbühne, die ihresgleichen sucht. Hier, wo kein Lärm das leise Summen der Bienen übertönt, entdeckt der Junge, der später als Jugendlicher zum Dichter werden wird, zunächst die Poesie der Natur - eine Poesie ohne Worte, jedoch voller eindrucksvoller Bilder. Man taucht in diese Bilder ein und wird schnell von ihnen für einen ganzen Tag gefangengenommen.
Filminfo und Reservierung: Bal