Agenda 21 Herrsching
18.1.2011, 19.30 Uhr Herrsching
„It’s a free world“ – Filmgespräch über Billigarbeiter aus Osteuropa
Am Dienstag 18. Januar ’11 um 19.30 Uhr zeigt die Herrschinger AGENDA 21 im Kino Breitwand den Film „It’s A Free World“, ein Sozialdrama zum Thema Ausbeutung osteuropäischer Billigarbeiter. Mit emotionaler Wucht erzählt der Regisseur Ken Loach die Geschichte einer alleinstehenden Mutter, die für eine Zeitarbeitsfirma osteuropäische Arbeitskräfte für den englischen Arbeitsmarkt anwirbt. Als man ihr kündigt, macht sie sich selbständig und wird nun selber knallharte Geschäftfrau und Ausbeuterin im Billiglohn-Sektor, bis ihr die Sache über den Kopf zu wachsen beginnt: Sie gerät zwischen die Fronten aus Wirtschaftsbossen, Menschenhändlern und aufbegehrenden Arbeitern.
Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zum Filmgespräch mit Philip Anderson, Professor für interkulturelle soziale Arbeit an der Hochschule Regensburg, Migrationsforscher und Autor der im Auftrag des Münchner Stadtrats durchgeführten Studie „Dass Sie uns nicht vergessen“ - Menschen in der Illegalität in München“ (http://www.philip-anderson.de/).
Flyer unter http://www.indienhilfe-herrsching.de/pdf/FlyerFreeWorld.pdf
Filminfo unter http://www.free-world-der-film.de/
21.12.10, 19.30 Uhr
No More Smoke Signals
Ch 2008, R: Fanny Bräuning. 90 Min.
»Eine Radiostation, einsam auf einem kleinen Hügel in South Dakota, gegründet in den 70er Jahren von Aktivisten der indianischen Wider-standsbewegung: „KILI Radio – Voice of the Lakota Nation“. Ein ver-gessener Ort zwischen Kampf und Hoffnung, zwischen indianischem Mythos und dem Alltag im ärmsten Reservat der USA. Doch da ist Roxanne Two Bulls, die auf dem Land ihrer Ahnen ein neues Leben beginnen will, der junge DJ Derrick, der bei KILI seine musikalische Ader entdeckt. Da ist der weiße Anwalt Bruce, der seit 30 Jahren versucht, einen indianischen Aktivisten aus dem Gefängnis freizubekommen. Und da taucht plötzlich der frühere AIM-Aktivist John Trudell auf, der in Hollywood als Musiker Karriere gemacht hat. Bei KILI Radio läuft alles zusammen. Statt Rauchzeichen sendet KILI seine Signale durch die Weite der grandiosen Landschaft, mit einer wunderbaren Mischung aus Humor und Melancholie«
Gast: Christine Voormann
Lakota Village Fund (Vorstand)
16.11.10, 19.30 uhr
Zum Vergleich
D/A 2009, 61 Min. R: Harun Farocki
(ARTE-Dokumentarfilmpreis 2009)
„Ich will einen Film vorschlagen, der zum Begriff der Arbeit beiträgt. Der die Arbeit in einer traditionalen Gesellschaft, etwa in Afrika, in einer frühindustriellen Gesellschaft, etwa in Indien, und in einer
hochindustriellen, in Europa oder Japan, in Vergleich setzt. Verglichen werden soll die Arbeit des Häuserbauens. Häuser zum Wohnen.“ So stand es im Januar 2003 im Exposé zu Harun Farockis Dokumentarfilm -projekt. „Nach ersten Recherchen (…) kam ich darauf, den Ziegelstein zum Vergleichsgegenstand zu nehmen, seine Herstellung und seine Verarbeitung,“ so Farocki. „Wir suchten nach einer großen Varianz von Ziegelsteinverwendungen – und wir suchten nach Produktionsverfahren, die den Ziegelstein möglicherweise aufheben.“ In Indien filmte er in einer Ziegelei, deren Strangmaschine noch aus den 30er Jahren war, als Gandhi den antikolonialen Protest organisierte. Die Anlage in Nordfrankreich aus dem Jahr 1945 wurde von Marokkanern bedient, die in Baracken neben der Ziegelei wie Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter hausten. In Mum-bai wurden Appartement-Hochhäuser kaum anders als in Europa errichtet. Keine Hand kam mit dem Produkt in Berührung in den hochmechanisierten Fabriken in Deutschland. In Burkina Faso verfolgte Farocki die gemeinschaftliche Arbeit an einer Krankenstation und einem Schulgebäude: „Noch nie habe ich etwas mir so Fremdes aus solcher Nähe betrachten können.“ Der Film kommt ohne Kommentar aus; es gibt nur Ortsangaben und ein paar Erklärungen in Zwischentiteln.
Davor: “One week – Flitterwochen im Fertighaus” mit Buster Keaton
Gast: Judith Schinabeck, Diplom-Ingenieurin am Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik der TUM
Doku über das Lebensmittel Wasser als Objekt von Spekulanten, Herrsching, 23.9.2010, 19.30 Uhr
Dokumentarfilm, D/FR 2010, 90 min.
Die Wasserversorgung ist weltweit noch zu mehr als 80% in öffentlicher Hand. Doch überall, wo finanziell klamme Kommunen nach Entlastung suchen, klopfen die weltgrößten Wasserkonzerne Veolia und Suez an die Tür. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat allein Veolia es geschafft, nach eigenen Angaben in 450 deutschen Städten die Wasserversorgung zu übernehmen oder an ihr beteiligt zu werden. Mittlerweile ist der französische Konzern inkl. seiner Beteiligungen im Trink- und Abwasserbereich etwa gleichauf mit Gelsenwasser, dem größten Versorger in Deutsch-land.
Bereits in mindestens 69 Ländern auf allen fünf Kontinenten sind Veolia und Suez präsent - ist das der unaufhaltsame Aufstieg zweier Wassergiganten zur weltweiten Hegemonialmacht einer privatisierten Wasserversorgung?
Anschließend: Filmgespräch mit Hermann Doblinger, Vorstand der Ammersee Wasser und Abwasserbetriebe
Eintritt: 5,- Euro
AGENDA 21 Filmgespräch 21.9., 19.30 Uhr in Herrsching
Q ist kein Afrikafilm, genauso wenig ein Film über Schweizer Milchbauern und Käser. Es geht um Menschen, die im Fremden das Vertraute entdecken und im Vertrauten manchmal das Fremde.
Q zeigt drei Viehzüchter und Milchhändler aus Mali und Burkina Faso auf ihrer Reise in die Schweiz, wo sie mit ihren Berufskollegen, zwei Milchbauern im Seeland und einem Käsereiunternehmer im Berner Oberland, zusammentreffen. Zurück in ihrer Heimat berichten sie ihren Freunden und Nachbarn von ihren Reiseerfahrungen.
Q thematisiert unaufdringlich den technischen und sozialen Fortschritt und seine gesellschaftlichen Kosten. In der Sahelzone sind fortschreitende Wüstenbildung und klimatische Veränderungen, aber auch neue, demokratische Organisationsformen der Produzenten die Antriebskräfte des Wandels. In der Schweiz sind es die Liberalisierung im Agrarmarkt, Besitzkonzentration und Globalisierung.
Vorstellung des bio+fair Siegels von Naturland. Verkostung fairer Säfte + Getränke.
Filmgespräch mit Dr. Peter Manusch, Fachberater bei \"Naturland\"
Dienstag, 15. Juni um 19:30
Der Film steht für eine mitreißende Vision: Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist - für jeden erreichbar, bezahlbar und sauber. Eine globale Umstrukturierung, die Machtverhältnisse neu ordnet und Kapital gerechter verteilt, könnte jetzt beginnen. Wie - das zeigt Fechners Film anhand beispielhafter Projekte und ihrer Vorkämpfer in zehn Ländern: Das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt steht in Deutschland und produziert mehr Energie, als es verbraucht. Erneuerbare Energien sichern Familien in Mali und Bangladesh über hautnahe Finanzierungsmodelle die Existenz. Alternative Energiekonzepte revolutionieren die Autoindustrie und fördern neue Wege der Mobilität.
In vierjähriger Produktionszeit begleiteten Carl-A. Fechner und sein Team engagierte Prominente, sprachen mit Top-Managern, afrikanischen Müttern, Bankern und ambitionierten Aktivisten auf der ganzen Welt. Am Ende des hochaktuellen Films kann für alle ein neuer Anfang stehen: Die 4. Revolution - Energy Autonomy
Eventpartner der Aufführung von “Die 4. Revolution – Energy Autonomy” am 15. Juni im Kino Breitwand Herrsching ist die lokale AGENDA 21 Herrsching. Mitveranstalter ist der Verein Energiewende Landkreis Starnberg e.V.
In unserer Reihe AGENDA-21-Kino Herrsching zeigen wir seit 2004 jeden dritten Dienstag im Monat einen Film zu sozialen, ökologischen oder wirtschaftlichen Themen und laden einen Gesprächspartner ein, mit dem im anschließenden Filmgespräch die Thematik diskutiert und vertieft werden kann.
* Für die Aufführung am 15. Juni im Kino Breitwand Herrsching haben wir den Landrat des Landkreises Starnberg, Karl Roth zu Gast. Wir wollen den Film zum Anlass nehmen, mit ihm über die geplante Energiewende in unserem Landkreis zu diskutieren.
Dienstag, 18.5.,2010, 19.30 Uhr
Plastic Planet
A 2008. R: Werner Boote. 95 Min.
Ein investigativer Dokumentarfilm über den Problemstoff Plastik
Auf den weltweit wachsenden Plastikmüllberg macht auch der Filmema-cher Werner Boote in seinem neuesten Dokumentar-Kinofilm, der Ende September 2009 anlaufen wird, aufmerksam.
“Vor zehn Jahren war das Verhältnis Plastik zu Plankton in den Ozeanen noch sechs zu eins”, erklärt Charles Moore, der 1994 den Tausende von Kilometern großen Plastikmüllteppich im Nordpazifik entdeckt hat. “Mittlerweile ist das Verhältnis 60 zu eins”, so Moore. ”80 Prozent des Kunststoffmülls, die UNO spricht von insgesamt weltweit jährlich rund sechs Mrd. Tonnen, gelangen über Flüsse in die Ozeane”, zitiert Boote gegenüber pressetext die Fakten. Die Meeresschutzorganisation Oceana schätzt, dass weltweit jede Stunde rund 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden, die Hälfte davon ist aus Plastik.
Anschließend: Filmgespräch: Wo ist der Ausweg aus der Plastik-Falle und der Entsorgungsgesellschaft: Die Entwicklung von Materialien und „intelligenten“ Produkten, die für Mensch und Umwelt unschädlich sind und in echten Kreisläufen geführt werden können, entweder durch umweltfreundliche Kompostierung oder endlose technische Wiederverwertung. Ingrid Stehle von der EPEA-Akademie München wird eines solcher Konzepte vorstellen, das u.a. von Michael Braungart entwickelt wurde, ehemaliger Greenpeace-Aktivist, Chemiker und heute Professor für Verfahrenstechnik an der Erasmus-Universität in Rotterdam.
Di, 18.5., 19.30 Uhr im Kino Breitwand Herrsching