Ein Bauer sucht Unterschlupf in den Ruinen eines Tempels. Es regnet. Auch ein
Priester, ein Holzfäller und ein Wanderer finden Zuflucht unter einem Dach. Der Priester und der Holzfäller berichten von einem Verbrechen, das sich drei Tage zuvor zugetragen hat. Es handelt sich um den Mord an einem Samurai und die Vergewaltigung von dessen Frau. Der Holzfäller hat die Leiche und den Tatort gefunden, der Priester die Opfer nur kurz zuvor noch im Wald getroffen. Verdächtigt wird der Bandit Tajômaru.
Aber was ist wahr? Die Zeugen und Angeklagten werden gehört, die geschändete Frau und am Ende sogar der Geist des Samurais, der durch ein Medium spricht. Obwohl alle drei Versionen ähnlich sind, gibt es doch gravierende Unterschiede.
1951 in Venedig mit dem Goldenen Löwen, später auch mit einem Oscar ausgezeichnet. Ein Klassiker der filmischen Schwarzweiß-Dramaturgie. Vom Kameramann Kazuo Miyagawa bewusst auf Fuji-Material gedreht, zeigt der Film die vier Varianten der Geschehnisse und eine Rahmenhandlung mit nur wenigen Grautönen. Wenn am Beginn der Erzählung ein Kameraschwenk das Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne einfängt, ist der Beleuchtungsstil des Films damit bereits vorgegeben: Der Kontrast zwischen dem blendenden Sonnenstrahl und den schwarzen Silhouetten der Blätter versinnbildlicht treffend die Undurch