In schöner Regelmäßigkeit nennen Kritiker Die Reise nach Tokio, wenn nach den besten Filmen aller Zeiten gefragt wird. Es ist die berühmteste Arbeit des japanischen Autorenfilmers Yasujirō Ozu, der seinen unverwechselbaren Stil in diesem Werk am besten zur Geltung bringt.
Eine behutsame, in meditativem Bildrhythmus entfaltete Studie über den Zerfall einer Familie, über die Begegnung von Tradition und Moderne, über den alltäglichen Mut zum Neubeginn.
Das ältere Ehepaar Shūkichi und Tomi Hirayama lebt mit seiner jüngsten Tochter, der Grundschullehrerin Kyōko, in der Hafenstadt Onomichi. Die vier anderen Kinder sind schon lange fort: Der älteste Sohn Kōichi und die älteste Tochter Shige leben verheiratet in Tokio, der mittlere Sohn Shōji ist im Zweiten Weltkrieg gefallen (seine Ehefrau Noriko wohnt ebenfalls in Tokio), und der jüngste Sohn Keizō ist Angestellter in Osaka. Eines Tages beschließt das Ehepaar, seine Kinder in Tokio zu besuchen, und begibt sich auf die lange Zugreise. Dort wird das alte Ehepaar von einem Haushalt der Kinder zum anderen geschoben und die Eltern werden als Last gesehen. Der Film steht beispielhaft für Ozus einzigartigen visuellen Stil.