Eine Komödie, wunderbar leicht und beiläufig, gespickt mit einem sehr leisen und subtilen Humor über die Dissonanzen in Beziehungen, die uns verbinden und voneinander entfernen.
Ein gemeinsamer Abend im Kino: Boris und Joni laufen danach die Straße entlang und tauschen ihre Eindrücke aus. Boris ist von einem alten Film Helmut Käutners total begeistert, Joni findet ihn nicht schlecht, aber ein bisschen rührselig. Entschiedener Protest des Geliebten: Rührend vielleicht, aber keinesfalls rührselig. In diesem Moment kippt die entspannte Stimmung. „Frag‘ mich doch nicht, wie ich’s finde, wenn du es gar nicht hören willst“, schimpft Joni gereizt. Der schöne Abend zu zweit ist verdorben. Jedes Paar kennt solche Dissonanzen, aber bei Joni und Boris werden sie langsam zum Symptom. Dabei ist es keineswegs so, dass die Liebe schon zerbrochen wäre. Aber sie geht durch eine Phase der Ambivalenzen. Der eine liegt im Bett und liest, der andere arbeitet im Nebenraum am Schreibtisch. Der eine wühlt sich immer tiefer in die Proben zu einem neuen Film mit einer ambitionierten Regisseurin und beginnt dabei reale und fiktive Charaktere zu vermischen, der andere versucht seine Stimme als Schriftsteller neu zu definieren. Durch diese Tage des Ringens um Distanz, Nähe, Vertrauen, Verlangen und Verlustangst geistert Jonathan’s kleine Nichte Josie, die auf eigenwillige Weise versucht, mit dem nahenden Ende ihrer Kindheit umzugehen.