Ein Speed-Dating-Event in einem Hotel in Sarajevo. Asja begibt sich dorthin, vorbei an den Einschusslöchern aus dem Krieg, die immer noch die Fassaden prägen. Ein rasantes Frage-Antwort-Spiel soll das Eis brechen, die ProtagonistInnen werden in rosa Hemden und Schürzen gekleidet und in Zimmer zu verschiedenen Aufgaben geschickt. Diese tragen so illustre Namen wie Zürich und Basel, haben aber so gar nichts an sich von einer starken und lange existierenden Neutralität.
Die kulturelle Kluft tritt von Anfang an zu Tage. "Du bist keine Serbin?" ist eine der ersten Fragen, die Asjas Landsfrau Aida ihrer Verabredung sofort stellt. Die Zugehörigkeit zu einer serbischen, kroatischen oder muslimischen Gruppe kann immer noch eine Abgrenzung darstellen. Asja bekommt als Tischnachbarn Zoran zugewiesen. Doch dass er mit ihr zusammenkommt, ist kein Zufall. Er ist nicht gekommen, um Liebe bei einem Speed-Dating zu finden, er ist gekommen, um Vergebung zu finden. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, die sie im Laufe der Veranstaltung immer wieder aufgreifen müssen und die mit jeder Konfrontation, jeder Frage und jeder Antwort immer brisanter wird.