Tief in den Wäldern Ugandas versammeln sich Millionen von Heuschrecken, um sich in verheerenden Schwärmen zu paaren. Eine Gruppe junger Männer stellte am Rande der Getreidefelder eine seltsame Vorrichtung auf, mit maßgeschneiderten Generatoren, großen Mengen an Glühbirnen, Fässern und Blech. Dann können sie mit der Ernte der Heuschrecken beginnen, einer geschätzten Delikatesse unter den Stadtbewohnern.
Grasshopper Republic ist ein Dokumentarfilm ohne Kommentarspur, die Bilder erzählen schlüssig und oft atemberaubend von den Erntevorbereitungen, der Ernte und dem Erntedankfest rund ein für die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer noch immer ausgesprochen exotisches Nahrungsmittel.
Weil der Film die unternehmerische Komponente des Initiators zeigt, seine Investition in Material und Menschen, die Arbeitsteilung der Spezialisten, die Gefahren und Widrigkeiten, das Risiko auch und die Handelsabmachungen mit den lokalen Landbesitzern, ist Grasshopper Republic aber auch ein exemplarischer Dokumentarfilm über kapitalistische Mechanismen und klassisches Unternehmertum am Beispiel einer saisonalen Plage, die zum Goldrausch wird.
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GRASSHOPPER REPUBLIC befasst sich mit dem seltsamen Zyklus der Heuschreckenernte in Uganda. Wenn die Heuschrecken vom Himmel kommen - "vom Mond", so die örtliche Legende - werden sie von Jägern angelockt, die riesige und gefährliche Behelfsvorrichtungen aufstellen. Chemisch behandelte Glühbirnen werfen einen grellen neongrünen Schleier über die Baumkronen und ziehen die Heuschrecken in Massen an. Der Himmel flirrt voll von Insekten. In Schwärmen werden die Heuschrecken gefangen, bevor sie säckeweise auf Märkten verkauft werden.
Der Dokumentarfilm ist ein beeindruckendes filmisches Spektakel, das die Schönheit und die Ungeheuerlichkeit dieses lokalen Phänomens erkundet. (Filmhaus Köln Text)
MI 04.09. | MI 11.09. |
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