Das Friaul um 1900. Es ist eine archaische christliche Welt. Agata bringt ein totes Baby zur Welt. Trotz aller Bitten der jungen Mutter verweigert der Priester dem ungetauften Kind die Beisetzung auf dem Dorffriedhof. Sie könnte sich am Strand einer volkstümlichen Erlösungs- oder Heilungszeremonie unterziehen, doch für sie ist es nur eine trostlose Beerdigung, die ihrem Kind nicht gerecht wird. Da hört sie, dass es irgendwo im Norden eine Kirche gibt, deren Priester die übernatürliche Kraft besitzt, ein totes Kind für einen einzigen Atemzug wieder zum Leben zu erwecken, genug für eine Taufe und damit für die unsterbliche Erlösung seiner Seele. Im Schutz der Dunkelheit gräbt Agata ihr Baby aus dem Sand aus, bindet sich den winzigen Sarg auf den Rücken und macht sich wie eine Pilgerin auf den Weg zu jener sagenumwobenen Kirche in den Bergen. Ihr einziger Freund auf der Reise wird der halbwilde Lynx.