IL Gattopardo (Der Leopard) gehört zur Weltliteratur. Dem sizilianischen Fürsten Giuseppe Tomasi di Lampedusa floss das literarische Werk wie zum persönlichen Zeitvertreib leicht aus der Feder. Die Publikation des späteren und bis heute andauernden Welterfolges hat er nicht mehr erlebt. Er verstarb am 23. Juli 1957, also vor genau 60 Jahren.
Des Schriftstellers Neffe und zugleich Adoptivsohn, S.E., der Großherzog von Palma di Montechiaro und Fürst von Lampedusa, Professor Gioacchino Lanza Tomasi di Lampedusa (83) kann noch lebhaft davon berichten. Sein Onkel Giuseppe hatte an ihn gedacht, als er die von Alain Delon verkörperte Rolle des Tancredi zu Papier brachte. Gioacchino Lanza Tomasi di Lampedusa sorgte sich zeitlebens um den Nachlass, assistierte bei den Dreharbeiten Viscontis und wirkte erfolgreich als Wissenschaftler, Hochschulprofessor, Opern- und Festivaldirektor, Buchautor und italienischer Kulturbotschafter.
Seit vielen Jahren konnte Der Leopard in Deutschland nicht mehr gezeigt werden. Am 30. Juli, 10:30 Uhr gibt es in der Schlossberghalle Starnberg eine Ausnahme. Zusammen mit dem Großherzog und Fürsten Lanza Tomasi di Lampedusa kommt es zu einer einmaligen Sondervorführung der restaurierten Filmfassung. Mit fürstlicher Nonchalance und eloquentem Deutsch wird uns Seine Exzellenz tief hinter die (Film-)Kulissen blicken lassen, von seinem Onkel, dem faszinierenden Sizilien und den Dreharbeiten erzählen und zu verdeutlichen versuchen, was es eigentlich heißt, wenn man den vielzitierten Ausspruch Tancredis verwendet: Wenn wir wollen, das alles so bleibt, wie es ist, muss sich was ändern!
Der ebenfalls in Palermo lebende (Münchner) Filmemacher und Autor Wolf Gaudlitz ist seit Jahrzehnten mit dem Fürsten befreundet und wird diese einmalige literarisch-cineastische Begegnung am Starnberger See moderieren.