So viele Menschen sind hier gestorben – für nichts.
Ein Fischer aus Lesbos steht an der Spitze seiner Insel und schaut zur Türkei in Sichtweite hinüber. Er erzählt von den Flüchtlingen, die auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland auf dem Meer verunglückt sind. Manchmal war er vor Ort und konnte einzelne Schiffbrüchige retten, doch oft musste er leblose Körper aus dem Meer ziehen.
Jedes Jahr sterben Tausende bei dem Versuch, Europa über das Meer zu erreichen. Was passiert mit den Toten, wer kümmert sich um die Hinterbliebenen? Griechische Inselbewohner und Suchtrupps aus Freiwilligen bergen und bestatten die Verstorbenen, deren Familien schon weitergezogen sind, nach Österreich oder Deutschland etwa.
Ein alter Mann sitzt fast wortlos auf einem Sofa in einer Wiener Wohnung. Er hat in einer Nacht dreizehn Angehörige seiner Familie in der Ägäis verloren. Er hofft auf eine Zusammenführung und die Chance, das Trauma gemeinsam zu bearbeiten.