Di., 15.6., 20:00 Uhr in Seefeld, mit Einführung in französischer Sprache
Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft
Originaltitel: Coco Avant Chanel
Ein kleines Mädchen, das irgendwo im tiefsten Frankreich mit seiner Schwester in einem Waisenhaus lebt und jeden Sonntag vergeblich darauf wartet, vom Vater abgeholt zu werden. Eine Varietésängerin mit schwacher Stimme, die vor einem Publikum aus betrunkenen Soldaten singt.
Eine arme Näherin, die im Hinterzimmer einer Provinzschneiderei Säume stichelt. Eine junge, magere Nachwuchskurtisane, die bei ihrem Beschützer Etienne Balsan Zuflucht findet, unter Kokotten und Lebemännern.
Eine Liebende, die weiß, dass sie niemals nur \"einem Mann\" gehören wird und sogar die Ehe mit Boy Capel verweigert, obwohl dieser sie wirklich liebt.
Eine Rebellin, die an den Konventionen ihrer Zeit erstickt und die Kleidung ihrer Liebhaber trägt.
Dies ist die Geschichte von Gabrielle Chanel, die ihr Leben als willensstarkes Waisenkind beginnt und sich auf außergewöhnliche Weise zur legendären Modeschöpferin entwickelt, zur Verkörperung der modernen Frau - und zum zeitlosen Symbol für Erfolg, Freiheit und Stil.
Starnber: Mi, 9.6. um 19:30 mit Einführung durch Ambra Sorrentino-Becker in italienisch
SI PUÒ FARE
WIR SCHAFFEN DAS SCHON
Mailand in den bewegten 1980er Jahren: Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird von der Leitung seiner Organisation zu einer Spezialaufgabe verdonnert: er soll sich um eine Gruppe von Ex-Psychiatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien (das berühmte „Gesetz 180“) eine Kooperative gegründet haben. Dennoch stehen sie unter der Fuchtel eines Arztes, der sie mit Medikamenten ruhigstellt und sie stumpfsinnig Briefe frankieren lässt. Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit ihnen eine neue Würde geben könnte. Es gelingt ihm, die Gruppe zu motivieren und sie zum professionellen Verlegen von Parkettböden auszubilden. Mit erstaunlichen Erfolgen. Die einstigen Patienten blühen regelrecht auf, doch es sind noch jede Menge Schwierigkeiten zu meistern…
Mit viel Situationskomik und einem Schuss Tragik zeigt der Film die turbulenten Abenteuer dieser ungewöhnlichen Kooperative auf ihrem Weg zurück ins Leben. Auch dank der hervorragenden Darsteller beginnt man die einzelnen Charaktere schnell zu mögen, trotz ihres oft bizarren Verhaltens. Oder wie es der junge Luca im Film ausdrückt: „Wir sind vielleicht verrückt, aber dumm sind wir nicht. Wir schaffen das schon!“
Starnberg: So, 6.6. um 11:00, Mo, 7.6. um 18:00 Herrsching: Mi, 9.6. um 19:30 Uhr
Min Dit - Die Kinder von Diyarbakir (2007) Kurdisch OmU
Diyarbakir liegt im Herzen des kurdischen Teils der Türkei. Dort lebt die zehnjährige Gulistan (Senay Orak) mit ihren jüngeren Geschwistern: dem beinahe gleich alten Firat (Muhammed Al), einem Baby und natürlich ihren Eltern (Fahriye Celik und Alisan Önlü). Auf der Rückreise von einer Hochzeit wird das Auto der Familie von türkischen Geheimpolizisten angehalten. Die beiden Kinder müssen mit ansehen, wie ihr Vater aus dem Auto gezerrt und erschossen wird. Anschließend erschießen die Polizisten ihre Mutter, die im Auto blieb und fahren in der Dunkelheit davon.
Dieser Film ist ein Politikum: Als erster kurdischsprachiger Film wurde er zum Filmfestival im türkischen Antalya eingeladen. Die Jury verlieh ihm den Spezialpreis. Vielleicht auch deswegen, weil das Langfilmdebüt von Miraz Bezar, nicht nur durch seine Botschaft, sondern vor allem durch seine eindringliche Machart berührt.
Unter Anderem war Fatih Akin Koproduzent
Do, 3.6. im Schloss Seefeld in Anwesenheit der Regisseurin Byambasuren Davaa
Die Regisseurin von \"Das Lied von den zwei Pferden\"
kommt zum Start Ihres Films am 3.6., 20 Uhr ins Kino Breitwand Schloss Seefeld und erzählt von und über den Film und trägt auch Kostproben ihres Gesangs und der Lieder vor, um die es in dem Film geht.
Synopsis
Wie kaum ein anderes Lied verkörpert die Weise „Die zwei Pferde des Dschingis Khan” Geschichte und den Paradigmenwechsel des mongolischen Volkes. Auch für die Sängerin Urna, die in der Inneren Mongolei geboren wurde, wird das Lied zum Prüfstein ihrer kulturellen Identität, hatte sie doch ihrer verstorbenen Großmutter versprochen, die alte Pferdekopfgeige der Familie in die Heimat zurückzubringen, um der zerstörten Geige, von der nur noch Kopf und Hals erhalten blieben, einen neuen Körper zu geben. Auf dem Hals waren die Strophen des volkstümlichen Liedes eingraviert. Während der dunklen Zeit der chinesischen Kulturrevolution schaffte es Urnas Großmutter nicht, die Pferdekopfgeige zu retten, nur ein Fragment des Instruments und des Heldenlieds konnten vor der Zerstörung gerettet werden.
Nun ist es an der Zeit, das gegebene Versprechen einzulösen. Urna reist zunächst nach Ulaanbaatar, um ein berühmtes Pferdekopfgeigen-Ensemble zu treffen. Dort hofft sie, mehr über die alte Weise in Erfahrung zu bringen. Doch ihre Erwartung wird enttäuscht. Danach sucht Urna den Pferdkopfgeigenbauer Hicheengui auf, der den alten Geigenkopf begutachtet. Er kann das Familienerbstück restaurieren, der Geige einen neuen Körper bauen. In der Zwischenzeit macht Urna sich auf die Reise durch die Mongolei. Sie hofft im Hinterland, bei den Nomaden, die fehlenden Strophen des Liedes als Kulturgut der mündlichen Überlieferung zu finden. Doch schnell weicht der ersten Euphorie erneute Ernüchterung. Der Bus, in dem sie mitfährt, bleibt im Schlamm stecken. Eine richtig funktionierende Infrastruktur gibt es auf dem Land nicht.
Glück im Unglück findet sie Zuflucht bei einem Pferdezüchter, der ihr Rosshaar, neue Saiten, für die alt-neue Geige schenkt. Auch die Pferdezüchter kennen das Lied nicht, haben aber eine gute Idee: Morgen findet eine große Hochzeit in der näheren Umgebung statt. Vielleicht kann sie dort jemanden finden, der ihr weiterhelfen kann. Doch auch auf der Hochzeit kennt keiner der Gäste die volkstümliche Weise, „Die zwei Pferde des Dschingis Khan”. Eine letzte Spur führt Urna zu einem Schamanen, einem spirituellen Mittler zwischen der diesseitigen und jenseitigen Welt. Kann er Urna den Weg zu diesem Lied, zu sich selbst, weisen?
Starnberg: Mo, 24.5. um 11 Uhr, Di, 25.5. um 18:00 Uhr Herrsching: Mi, 26.5. um 20 Uhr
Englisch Cinema
In seinem fantastischen Wandertheater gelingt es Dr. Parnassus das Publikum mit einem Blick in eine andere Welt zu bezaubern. Doch der alte Mann hat ein dunkles Geheimnis: Da er seine Unsterblichkeit, die er einst vom Teufel Mr. Nick gewonnen hatte, gegen ewige Jugend eintauschen wollte, versprach er dafür sein erstes Kind, sobald es 16 Jahre alt wird, an den Teufel zu übergeben. Nun rückt die Zeit näher und Dr. Parnassus muss sich etwas überlegen, um seine Tochter zu retten und den Teufel zu überlisten.
Das Kabinett des Dr. Parnassus ist der letzte Film mit Heath Ledger, der während der Dreharbeiten verstarb. Johnny Depp, Colin Farrell und Jude Law sprangen ein, um Terry Gilliam bei der Fertigstellung des Projektes zu helfen. Gilliam änderte die Story geschickt ab, sodass der Film letztlich doch noch fertig wurde. Dabei ist sein Werk optisch streckenweise recht beeindruckend und auch die Gaststars wissen zu gefallen.
Starnberg: Mo, 17.5. um 18:00 Uhr, Herrsching: Mi, 19.5. um 20:00 Uhr
Sonbahar - Herbst
im türkischen Original mit Untertiteln
Die Haftstrafe für sein sozialistisches Engagement wird dem schwer erkrankten Yusuf verkürzt, so dass er nach zehn Jahren zu seiner Mutter in die türkischen Berge zurückkehren kann. Es beginnt eine Zeit zwischen der Abgeschiedenheit der dörflichen Welt und der Stadt, wo Yusuf die schöne Prostituierte Eka kennenlernt. Als sich Yusuf in Eka verliebt, klammert er sich mit der Kraft der Verzweiflung an sie, doch schnell wird klar, dass ihre Liebe keine Zukunft hat.
Für ausgesprochene politische Toleranz war die Türkei noch nie bekannt. Herbst greift Ereignisse der jüngsten Gegenwartsgeschichte dieses Landes auf, um exemplarisch am Schicksal eines jungen Mannes, der wegen seiner Beteiligung an Studentenprotesten lange Zeit im Gefängnis saß, Charakterstudien gebrochener Charaktere zu betreiben. Leidlich unaufgeregt und ohne nennenswerte politische Ambition gelingt dies. Darüber hinaus liefern poetische Naturbilder die passende Impression zu jeder unausgesprochenen Emotion. Intelligent inszeniertes Arthouse-Kino, dem vielleicht die letztendliche Bedeutungsschwere fehlt, das aber durchaus zu faszinieren vermag.
Mittwoch, 19.5.2010 um 19:30 Uhr in Starnberg
Mit Einführung in italienischer Sprache von Ambra Sorrentino-Becker.
Marta ist jung, schön und hat soeben sehr erfolgreich ihr Philosophiestudium abgeschlossen. Sie hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Doch Marta hat Probleme einen Job zu finden, bis sie Sonia kennenlernt, die ihr eine Anstellung in einem Call-Center verschafft. Die Arbeit und vor allem das Unternehmen selber entpuppen sich jedoch als sehr seltsam. Gemeinsam singt man morgens Motiviationslieder und Kollegen, die die Quoten nicht schaffen, werden fristlos vor die Tür gesetzt. Welcome to corporate hell!