So war es gestern
Ehrengast Michael Verhoeven, Im Spinnwebhaus, Landraub
Viele schöne Bilder finden Sie, wie immer, in der >>>Galerie<<<
Auch am Montag ist wieder ein großartiger Festivaltag zu Ende gegangen. Viele Besucher kamen zur Schlossberghalle und sahen sich den neuen Film LETS GO von Ehrengast Michael Verhoeven an. Im Anschluss gab es ein sehr interessantes Publikumsgespräch mit Verhoeven und Festivalleiter Matthias Helwig. Das Publikum zeigte sich begeistert von dem Film, der auf dem autobiografischen Roman „Zu Hause wird nichts erzählt“ von der jüdischen Autorin Laura Waco basiert. Der politische Filmemacher präsentierte auch seinen Klassiker DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN über Klosterschülerin Sonja, die sich mit der Rolle ihrer Heimatstadt im Dritten Reich beschäftigt. Bei ihren Recherchen stößt sie auf klare Ablehnung, Bürger und Ämter verweigern jegliche Kooperation.
Viel recherchiert hat auch Kurt Langbein für seine Dokumentation LANDRAUB. Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren. Statt Bauern bestimmen inzwischen Profitinteressen über die Böden. Der sehr wichtige und alarmierende Film läuft heute um 20:15 Uhr nochmals im Breitwand Kino Herrsching mit anschließendem Filmgespräch.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von einer bemerkenswerten, jungen Filmemacherin, die in Weßling aufgewachsen ist: Mara Eibl-Eibesfeldt präsentierte ihren eindrucksvollen Film IM SPINNWEBHAUS. Zauberhaft-märchenhafte Gegenwelt im Mikrokosmos einer alleinerziehenden und völlig überforderten Mutter mit ihren drei Kindern. „An dem Stoff fasziniert mich die Kraft der Kinder. Die schaffen ganz viel auch ohne Eltern. Manche Sachen schaffen sie auch besser ohne die Mutter.“ Zusammen mit dem großen Kameramann Jürgen Jürges drehte die Mutter von zwei kleinen Kindern einen Film, den man sehen sollte.
Ein absoluter Publikumsmagnet war auch die zweite LANGE NACHT DER KURZEN FILME im Herrschinger Breitwand Kino. Sieben anspruchsvolle Kurzfilme aus allen Genres - von der animierten Teenie-Komödie bis hin zur Dokumentation in Schwarz-Weiß begeisterten das Publikum im ausverkauften Kinosaal. Im Anschluss an die Kurzfilme gab es ein reges Publikumsgespräch mit Regisseuren und Filmteams. In wunderbar lockerer, persönlicher Atmosphäre ließen die Besucher beim gemütlichen Beisammensein in Liegestühlen und Hängematte rund um die Feuerschale vor dem Kino den lauen Sommerabend ausklingen.
