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Filmgespräch am See: Realität und Fiktion – Verfilmte Zeitgeschichte(n)


   

PETTING ZOO von Micah Magee

Gewinner des Preises "Perspektive Junges Kino"

Der auf dem diesjährigen FSFF erstmals verliehene Filmpreis „Perspektive Junges Kino“ geht an den in Deutschland, den USA und Griechenland produzierten Film PETTING ZOO von Micah Magee.

Von der Jurymitglieder Roderich Fabian, Ingo Fliess, Thomas Heinemann, David Lindner Leporda und Eva Rottensteiner wird diese Wahl wie folgt begründet:

„Es wird gejammert über den Zustand des Deutschen Films, nicht erst seit gestern, seit Jahrzehnten eigentlich, genau genommen, seit Mitte der 80er Jahre der europäische Autorenfilm verblüht war und Filme aus dem deutschsprachigen Raum immer seltener eingeladen wurden auf die A-Festivals Europas. Der deutsche Film konzentrierte sich seitdem immer mehr auf den heimischen Raum und ist damit – kommerziell gesehen – gar nicht mal schlecht gefahren. Und die Filmhochschulen versuchten entweder Filmemacher auszubilden, die den heimischen Markt bedienen können oder sie versuchten, Regisseure zu fördern, die an den klassischen Autorenfilm anknüpfen konnten. Aber um es mit Tom Petty zu sagen: „The good old days will not return“.

Wir haben in unserer ziemlich spannenden, fast auch schon filmreifen Jury-Sitzung sehr mit uns gerungen, hatten es eben auch mit sieben sehr unterschiedlichen, mehrheitlich aber sehr ernsthaften und ambitionierten Filmen zu tun, die verschiedene Schulen repräsentierten und wären – wegen sehr unterschiedlichen Auffassungen – fast zu keinem Ergebnis gekommen – eine klassische Pattsituation. Denn: Sollte man ein emotional aufgeladenes, actionreiches Psychodrama belohnen, das in seiner Intensität eben an den Autorenfilm der 70er erinnert oder doch lieber ein clever gescriptetes Kammerspiel, das in einer besseren Welt perfekte, weil ausnahmsweise mal intelligente Fernsehunterhaltung wäre? Und weil wir uns dabei partout nicht einigen konnten und – nebenbei bemerkt – beide Filme schon schöne Preise gewonnen haben, haben wir uns für weder noch entschieden und einem Film den Preis gegeben, der ganz anders war.Und wir hatten dann auch wenig Mühe, uns auf einen Film zu einigen, der eben nicht den ganzen Ballast der Diskurse um den Deutschen Film mit sich herumträgt, der stattdessen eine Geschichte nicht als Parabel und nicht als Eskalationsdrama erzählt, sondern ganz einfach als Geschichte. Und zwar die einer jungen Frau, die zu früh schwanger wird in San Antonio, Texas und dann zwischen religiösen Dogmen der Alten, den eigenen Ambitionen und Gefühlen ihr Leben führen muss, gedreht im Stile eines amerikanischen Independent-Films, beobachtend, urteilsfrei, aus der Hüfte geschossen, von Zentraleuropa aus damit immer leicht befremdlich wirkend, wie der Film aus und über eine andere Welt.

Und weil wir aus dieser Mischung aus lässiger Distanz und beobachtender Empathie immer noch einiges lernen können für die Zukunft des europäischen Films geht der Filmpreis PERSPEKTIVE JUNGES KINO 2015 an die Regisseurin Micah Magee und ihren Film „Petting Zoo“.“

An den Film geht ein Preisgeld von 2.000 Euro, gestiftet von der mixtvision Mediengesellschaft.