Evangelische Akademie Tutzing
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Land: EST
Jahr: 2014
Länge: 87 Min.
Regie: Martii Helde
Produktion: Pille Rünk, Piret Tibbo-Hudgins
Kamera: Erik Põllumaa
Drehbuch: Martti Helde, Liis Nimik
Darsteller: Laura Peterson, Einar Hillep, Ingrid Isotamm, Mirt Preegel, Tarmo Song
Sektion: Publikumspreis
Ein filmisch einmaliges Ereignis. Ein Drehtag pro Einstellung, mehrere Monate Vorbereitung für jede einzelne dieser Einstellungen, eine nach der anderen innerhalb von drei Jahren abgearbeitet und gedreht. Die Entstehungsgeschichte dieses Meisterwerks ist außergewöhnlich - das Ergebnis ist es auch. Entstanden ist ein wuchtiges, sensibles und ergreifendes filmisches Denkmal für die Opfer der ethnischen Säuberung im Baltikum durch die Sowjets im Jahre 1941.
Erna, Heldur und ihre Tochter leben idyllisch in einem kleinen estnischen Haus. 1941 werden sie nach Sibirien deportiert. Das Schreiben ihres Tagebuches und der Briefe an ihren Mann hält Erna am Leben.
Das Schicksal tausender Esten wird mit diesen authentischen Tagebucheinträgen in beeindruckende ununterbrochene, riesige Tableaus mit lebenden, aber gleichzeitig wie eingefroren agierenden Schauspielern übersetzt. Die Zeit des Schreckens scheint geronnen zu sein, durch die sich die Kamera in Zeitlupe wie in einem Alptraum bewegt. Der Zuschauer wird in den emotionalen Ausnahmezustand eingetaucht, von dem die Stimme Ernas aus dem Off berichtet und man in jedem einzelnen Gesicht eine ganze Geschichte lesen kann.
Am 05.08.2015 mit Gespräch mit Dr. Ulrike Haerendel
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