17.11. Beautiful bitch

Am 17. November um 19.30 findet im Herrschinger Kino Breitwand das nächste AGENDA-21-Filmgespräch statt. Gezeigt wird der preisgekrönte Spielfilm „Beautiful Bitch“ von Martin Theo Krieger. Der Film beruht auf realen Ereignissen und beschreibt eindrücklich die Situation von osteuropäischen Straßenkindern, die sich ohne jedes soziale Netz durchschlagen müssen.

Hauptperson ist die fünfzehnjährigen Taschendiebin Bica, die in den Straßen von Bukarest lebt. Sie wird von einer kriminellen Bande aus Rumänien nach Düsseldorf geschleust. Hier muss sie zusammen mit anderen Klaukindern unter dem Kommando des brutalen „Patrone“ Cristu arbeiten. Auf einem ihrer Streifzüge lernt Bica die verwöhnte Göre Milka kennen, die ein normales Teenager­leben führt. Die Situation spitzt sich zu, als der Patrone Wind vom Doppelleben seiner besten Angestellten bekommt.

Gast beim anschließenden Filmgespräch ist die Kindertherapeutin Edith Kirchmann, Gründerin und Vorstand der Kinderhilfe Rumänien in Hechingen. Sie wird über ihre Projekte zur Familienhilfe und die aktuelle Situation in Rumänien berichten.



Flyer unter http://www.indienhilfe-herrsching.de/pdf/WerbeflyerBeautifulBitch.pdf

Die Einführungen zu unseren Filmen können Sie herunterladen unter dem Link http://www.indienhilfe-herrsching.de/agenda_21.htm

Zum Film: Beautiful bitch

Italienische Film im Original

11.11.: Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg

Jeweils mittwochs in Starnberg mit Einführung in italienischer Sprache durch Ambra Sorrentino Becker

Il vento fa il suo giro - Der Wind zieht seinen Weg

Italien 2006, 110 Min., Regie: Giorgio Diritti, Kamera: Roberto Cimatti, Musik: Marco Biscarini, Daniele Furlati, Darsteller: Thierry Toscan, Alessandra Agosti, Dario Anghilante, Giovanni Foresti,

Chersogno, ein idyllisches Dorf in der wilden Bergwelt der italienischen Alpen. Das Leben hier ist ursprünglich, die überwiegend älteren Einwohner sprechen noch den okzitanischen Dialekt und halten sich mit Sommer-Tourismus über Wasser. Hierhin zieht es den französischen Schäfer Philippe mit seiner Familie und seiner Ziegenherde. Der ehemalige Lehrer ist auf der Suche nach einem neuen Leben im Einklang mit der Natur. Anfangs werden Philippe und seine Familie herzlich begrüßt, zumal Philippe ganz hervorragenden Käse produziert. Doch bald schlägt die Stimmung in dem kleinen Dorf in Neid, Misstrauen und Intoleranz um. Das Zusammenleben der „Neuen“ und der „Alten“ wird immer schwieriger.

Les derhosn

So., 8.11. 19 Uhr Kino Breitwand Schloss Seefeld

Les Derhos´n
Wieder bei uns: Martin Lidl und Michi Marchner, die zusammen seit 20 Jahren ihre Musik. Eine Musik, die alles darf und nichts muss. Die sicher irgendwo in den 60/70 Jahren und ihren Gitarrenhelden verwurzelt liegt und dann eben, als ob es nicht schon reichen würde, auch noch mit Texten aus der hohen Dichtkunst bestückt ist. Lustig, komisch, skurril, abgedreht und bewegend. Auf alle Fälle tief, abgründig und doppelbödig.
Anschl.: Vorne ist verdammt weit weg
D 2007, Regie: Thomas Heinemann, 97 min. Erwin Pelzig als Chauffeur für den Einkaufswagen-Hersteller Bieger. Dort erfährt er, dass der Job in Gefahr ist, da die Produktion in die Mongolei verlagert werden soll. Pelzig versucht, dies abzuwenden.

3.11. Les glaneurs und la glaneuse

Französische Filme im Original mit Untertiteln

F 2000. R+B: Agnès Varda; K: Didier Doussin, Stéphane Krausz, Didier Rouget, Pascal Sautelet,Agnès Varda, M: Agnès Bredel, Joanna Bruzdowicz, Richard Klugman, Isabelle Olivier, ; D: Bodan Litnanski, Agnès Varda, François Wertheimer, u.a.

Für Agnès Varda hat diese Haltung etwas Archetypisches: Der Mensch bückt sich, um Essbares vom Boden aufzusammeln. Eine bescheidene, aber keine unterwürfige Haltung. Als der Ackerbau noch Handarbeit war, gehörte das Lesen der Ähren, \'\'le glanage\'\', zum Alltag der Ernte, damals ausschließlich eine Arbeit der Frauen. Heute kehrt diese Praxis wieder, im Alltag derjenigen, die kein Geld für den Supermarkteinkauf haben. Sie durchforsten abgeerntete Kartoffelfelder nach dem Ausschuss, der nicht den Handelsbestimmungen entspricht. Zum Beispiel, weil die Knollen Herzform haben.

Agnès Varda freut sich wie ein Kind über die vielen Herzkartoffeln, die sie auf dem Acker findet. Sie lässt den Blick ihrer kleinen Digitalkamera zärtlich über deren straffe, erdgesprenkelte Oberfläche gleiten. Varda ist natürlich selber eine Sammlerin, die Sammlerin aus dem Filmtitel: eine Sammlerin von Bildern. Bekannt ist sie als unbekannte Vorreiterin der Nouvelle Vague, die patriarchalische Filmgeschichte hat ihr außerdem einen Platz als Gattin von Jacques Demy eingeräumt. Informationen, die man bei der Sichtung von \'\'Die Sammler und die Sammlerin\'\' getrost vergessen kann.

Vardas Essayfilm ist eine Expedition in die Wirklichkeit eines Begriffs. Von Feld zu Feld, von Markt zu Markt, von Mülltonne zu Mülltonne ist sie durch Frankreich gezogen, um \'\'durchzudeklinieren\'\' (Varda), was \'\'glaner\'\' (\'\'sammeln\'\') bedeutet. Gesammelt werden Trauben, Äpfel, Fischfilets, Kühlschränke. Das Motiv der Sammler ist meistens Armut, oft aber auch reines Vergnügen oder Empörung über die Wegwerfgesellschaft. Obwohl der Film somit zutiefst soziale Betrachtungen anstellt, verfällt er nie in den übellaunigen Tonfall der Anklage oder der investigativen Sozialrecherche. Vardas charmante, intelligente Kommentare erstatten dem Sammeln vielmehr seine Würde zurück. Und sie lässt die Leute reden, den Obdachlosen genauso wie den Nobelkoch, der im Gebüsch liebevoll seine Kräuter zupft. Anschließend bedankt sie sich bei ihnen.

Zuhause legt Varda die Herzkartoffeln ins Regal und dokumentiert ihren Verfallsprozess. Ein anderes Mal filmt sie, die am 30. Mai 2003 75 Jahre alt wurde, ihre eigene, faltige Hand. Den Schimmel an ihrer Wohnungsdecke vergleicht sie, die eine große Kunstliebhaberin ist, mit einem Tapiès. Meditationen über den Tod wechseln sich mit Abstechern in Museen ab. Auf der Autobahn formt Varda mit der Hand eine Art Sucher vor dem Objektiv und greift nach vorbeifahrenden Lastwagen. Sie will mit ihnen spielen, sagt sie. Der Reichtum ihrer Fundsachen lässt sich kaum aufzählen.

Es ist zugleich der Reichtum einer Autorin, die mit der eigenen Stimme spricht und deren subjektive Poesie sich gerade so für die Welt durchlässig macht. Der Essayfilm, diesseits des terroristischen Erfindungsdrucks der Fiktionalität, jenseits der besserwisserischen Pädagogik des Dokumentarfilms, verkörpert die Freiheit des Kinos. Wenn es dort wahre Schönheit gibt, oder gar, um abschließend ein bisschen zu schillern, schöne Wahrheit, dann fühlt sie sich an wie \'\'Die Sammler und die Sammlerin\'\'.

Jakob Hesler

25.10., 11 Uhr Ein Augenblick Freiheit

Mit Diskussion im Kino Breitwand Starnberg

Ein Augenblick Freiheit
Ö, Fr 2008, farsi, turk m. U., 110 min., Regie und Buch: Arash T. Riahi, mit Toufan Manoutcheri,
Zutiefst bewegende Geschichte um die Odyssee dreier iranisch/kurdischer Flüchtlingsgruppen. Berührende Szenen und poetische Entwürfen, um der Realität dieser Welt für einen kurzen Moment zu entfliehen.
Anschl. Diskussion

RICARDO VOLKERT

spielt und liest Pablo Neruda

Ricardo Volkert
Al amor que nos quema - An die Liebe, die uns verbrennt
Ein Portrait des Dichters Pablo Neruda. Der große chilenische Dichter Pablo Neruda prägte nicht nur die lateinamerikanische Dichtung in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts, sondern er war auch eine der Leitfiguren der politisch-sozialen Literatur.
Seine berühmtesten und schönsten Gedichte hat er Frauen gewidmet, die er zutiefst liebte; es gibt aber auch ganz andere Liebesgedichte von ihm auf Dinge, Pflanzen, Jahreszeiten oder Orte.
Gelesen vom Münchner Schriftsteller und Turmschreiber Hardy Scharf.
Begleitet von der unnachahmlichen Gitarre von Ricardo Volkert.
anschl.
Der Postmann - Il postino
mit Massimo Troisi, sowie Philippe Noiret als Neruda

Ricardo Volkert

20.10. Wo die grünen Ameisen träumen

BRD 1984, Regie: Werner Herzog, 100 Min.
Die Uran Mining Company gräbt mit Bulldozern in der australischen Wüste. Der Ort der Erdräumungsarbeiten ist jedoch zugleich heiliger Boden für die Australischen Ureinwohner, die im nahen Reservat leben. Ein Interessenkonflikt bahnt sich an. Die wirtschaftlichen Gesetze der lukrativen Unternehmung stehen in Kontrast zu dem Glauben der Aborigines, die von der Existenz der grünen Ameisen überzeugt sind und ihre Kultstätte schützen wollen 1984 Deutscher Filmpreis. Anschl. Diskussion

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