Ab 4.12. in Herrsching und Seefeld
Ein Wildheuerfilm von Erich Langjahr (Hirtenreise ins dritte Jahrtausend)
Im Film „Das Erbe der Bergler“ erlebt der Zuschauer die letzten Wildheuer im Muotatal im Kanton Schwyz. Jedes Jahr am ersten August, dem Schweizerischen Nationalfeiertag, steigen die Wildheuer hinauf in die steilen Planggen des \"Hinteren Heubrig\", ausgerüstet mit Sensen, Heugaren und Griff-Holzschuhen, um die Wildheu-Ernte einzubringen, so wie das schon ihre Väter gemacht haben. Sie sind die Söhne einer Generation, die in der Herausforderung und im Einvernehmen mit der Natur lebten und überlebten.
Erich Langjahr (\"Hirtenreise ins dritte Jahrtausend\") dokumentiert mit Bildern von atemberaubender Schönheit, wie im Muotatal die Tradition am Leben erhalten wird. Nicht zuletzt das Interesse für die Menschen brachte dem Film eine Nominierung für den Schweizer Filmpreis 2007 ein.
Am 4.12. in Herrsching in Anwesenheit des Regisseurs. um 20.00 Uhr
Seefeld, So 14.12. um 11.00 Uhr
Geschichten aus einem indischen Dorf – eine Buchvorstellung mit bewegten Bildern und dem Dokumentarkurzfilm „Chakara“ von Sylvie Bantle und Alexander Devasia.
Der Künstler Alexander Devasia begleitet ein Fischerboot zu einem ungewöhnlichen Fischfang, alte und junge Fischer sprechen über den Mythos von Chakara.
Die Geschichten:
»Satyameva Jayate, “Allein die Wahrheit siegt“,
lautet der Wahlspruch des Subkontinents Indien, des siebtgrößten Staates der Erde. Wie viel
ist nun wahr, an den Geschichten der weltreisenden Autorin Sylvie Bantle? In den bittersüßen und tragischen, aber auch komischen und Hoffnung gebenden
Erzählungen und literarischen Reisebeschreibungen finden wir Wahrheiten zwischen den Kulturen. Das scheinbar Trennende einer uns so fremden und doch so begehrten Kultur wie
sie Indien hervorgebracht hat, tritt uns in den liebevoll geschilderten Menschen dieses Buchsentgegen. Und plötzlich fühlen wir uns ihnen so nah und finden Verbindungslinien. Indien
rückt uns näher und wir rücken näher an dieses vielfältig und so oft missverstandene Land.“ Bernhard Horwatitsch
weiter im Programm
Caroline Link bringt sechs Jahre nach ihrem Oscar-Erfolg \"Nirgendwo in Afrika\" ein sensibles Drama um Familie, Tod, Vergänglichkeit und Liebe auf die Leinwand.
Eine Frau bittet den Maler Max Hollander ein Porträt ihrer beiden Kinder anzufertigen. Als ungewöhnlich erweist sich dieser Auftrag, da Sohn Alexander bereits vor einem Jahr verstorben ist und sich seine Schwester Lilli nicht mit dem Gedanken abfinden kann, dass ihre Mutter Alexander als Dekoration an die Wand hängen möchte. Lillis abweisende Haltung bröckelt zaghaft, als sie sich mit dem alternden Künstler anfreundet und dabei die Trauer über den Tod ihres Bruders nach und nach verarbeitet…
Starnberg, 7.12. um 11.00 Uhr
\"La Destinazione\" von Piero Sanna, wird von Ambra Sorrentino-Becker am Sonntag vorgestellt. Der Film läuft in Zusammenarbeit mit der Filmreihe \"Sardischen Kino\" in München und wir freuen uns, ausser dem Film auch die Darstellerin Elisabetta Balia bei uns im Kino begrüßen zu können.
Zum Film:
Der junge Emilio aus der Romagna läßt sich von den Carabinieri anwerben. Nach seiner Grundausbildung in Rom wird der junge Polizist nach Coloras, einem kleinen Ort in der sardischen Barbagia, versetzt. Schon bald stellt er fest, daß sein naives, touristisches Bild von Sardinien stark von der Realität abweicht. Er lernt die Gewalt und das Schweigen kennen, erlebt, wie schwer es ist, Polizist zu sein in einer Gesellschaft, die von Verbrechern beeinflußt wird und wo die Angst stärker ist als das Vertrauen in die Justiz.
\"Die Geschichte ist das Ergebnis meiner Tätigkeit als Carabinieri und der Erfahrungen, die ich bis zum Alter von 18 Jahren in meinem Dorf als Schafhirte gemacht habe. Ich wollte das räumliche und soziale Unbehagen unterstreichen, das viele junge Menschen heute durchleben müssen, die nicht mehr die traditionellen Bezugspunkte wie Schule und Familie haben\" Regisseur Piero Sanna
Der Regisseur Piero Sanna:
Geb. 1943 in Sardinien, 1962 Dienstantritt bei den Carabiniere, heute beim Kommando in Mailand tätig. Nebenbei immer im kinematografischen Bereich tätig. 1975 Diplom an der Filmhochschule in Mailand.
Sonntag 7.12. um 11.00 Uhr im Kino Breitwand Starnberg
Di 2.Dezember 2008, 19:30
Dokumentarfilm über das internationale Finanzsystem
Wohin fließen die Abermilliarden, die unseren Banken und Versicherungen zur Anlage anvertraut werden? Wie vermehrt sich unser Geld? Wer macht damit wirklich Gewinne, wer zahlt drauf? Warum war eine internationale Finanzkrise unausweichlich? Der österreichische Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer („We feed the world“) unternimmt eine Reise vom Finanzzentrum London über den afrikanischen Kontinent nach Indien und zurück in die Berge der Schweiz und an die Costa del Sol. Dabei wird offenbar, dass das viele Geld nicht dazu genutzt wird, das Wohl der Menschheit zu steigern, sondern dass man im Moment einer Konto-Eröffnung sein Geld für den globalen Ausbeutungskampf zur Verfügung stellt.
Filmgespräch mit Dr. Sepp Dürr, Mitglied des Untersuchungsausschusses zur Bayern-LB, Fraktion die GRÜNEN im Bayerischen Landtag
Starnberg, 30.11. um 11.00 Uhr
Der österreichische Dokumentarfilm „Let’s make Money“ folgt der Spur des Geldes im weltweiten Finanzsystem. Die meisten von uns haben ihr Geld auf einem Bankkonto oder einem Sparbuch liegen. Doch die wenigsten wissen, was mit ihrem Geld geschieht, oder wo es sich befindet. Sicher ist nur, dass es sich nicht bei der Bank befindet, der wir es anvertraut haben.
Der Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer („We feed the World“) blickt hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken und Versicherern. Er zeigt Auswirkungen auf das Leben spanischer Bauarbeiter, afrikanischer Bauern oder indischer Arbeiter. Wir sehen einen österreichischen Industriellen, der mit Geldern von Pensionsfonds Fabriken in Indien baut. Sobald wir ein Konto eröffnen, klinken wir uns in die weltweiten Finanzmärkte ein – ob wir wollen oder nicht.
Nach seinem Film über die Nahrungsmittelproduktion in einer globalisierten Welt erläutert
Wagenhofer nun den Zuschauern die weltweiten Finanzströme. Seine These: Wer Geld auf einem Bankkonto deponiert, fördert die Ungerechtigkeit. Denn das Geld investieren die Manager
in armen Ländern, um damit maximalen Profit zu erzielen. Dabei beuten sie praktisch zwangsläufig die dortige Bevölkerung aus. Denn „Outsourcing“ funktioniert eben nur, wenn sich durch niedrigere Produktionskosten der Gewinn maximieren lässt. Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem Lockruf der Banken folgen: „Lassen Sie ihr Geld arbeiten!“ Doch Geld kann nicht arbeiten: Arbeiten können nur Menschen, Tiere oder Maschinen. Wagenhofer liefert eine Analyse des heutigen Finanzsystems, das bekanntermaßen gerade die schwerste Krise seit Kriegsende durchläuft. Durch die aktuellen Bankenpleiten erlangt der Film eine ungeahnte Brisanz.
Wir freuen uns, dass zur Diskussion mit Dr. Charles C. Roberts ein erfahrener Ökonom zur Verfügung steht. Der in Deutschland lebende gebürtige Amerikaner wurde in München promoviert und war Mitarbeiter des IFO-Instituts. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen zu verteilungstheoretischen Themen und konjunkturpolitischen Fragen
Di, 18.11.08 um 19.00 Uhr im Kino Breitwand Herrsching
\"Von der großen Flut bis zum letzten Tropfen - Klug,
sensibel und fesselnd erzählt Udo Maurer drei Geschichten zu
einem globalen Thema: Uns steht das Wasser bis zum Hals.\"
Joachim Riedl, DIE ZEIT
Die neue österreichische Filmdokumentation \"Über Wasser\" des Regisseurs Udo Maurer erzählt in drei Kapiteln aus drei unterschiedlichen Teilen unserer Erde von der existentiellen Bedeutung des Elements Wasser für die Menschheit. Ein scheinbar banales und selbstverständliches Faktum wird so zu einer spannenden und unmittelbaren Erzählung vom alltäglichen Kampf ums Überleben.
Trotz des Wassers. Ohne das Wasser. Mit dem Wasser. Von den Fluten und Überschwemmungen im Mündungsgebiet des Brahmaputra in Bangladesch, über die ehemals florierende Fischerei- und Hafenstadt Aralsk am Aralsee, die heute verloren in der trockenen kasachischen Steppe liegt, bis zum täglichen Kampf aller gegen alle um ein paar Kanister sauberen Wassers in Kibera, dem größten Slum im afrikanischen Nairobi.
\"Über Wasser\" ist ein dokumentarisches Lehrstück über ein großes Thema: ein eindringlicher Versuch, die Selbstverständlichkeit und Vertrautheit unseres Alltags mit ein paar Fragen, Ahnungen und Zweifeln zu erschüttern.
anschl. Filmgespräch mit Konfliktforscher Peter Barth